Komm Berlin, wir ändern was: Globaler Klima-Aktionstag ‚Rise For Climate‘
Es ist der 29. August 2018 und das erste Bild blitzt nach Mitternacht auf. Vor dem Reichstag in Berlin sorgt eine Großprojektion für Aufsehen im Regierungsviertel und kündigt einen globalen Klima-Aktionstag an:
Komm Berlin, wir ändern was: 8. September 2018 #RiseForClimate

Der Tag übertrifft viele Erwartungen. In 95 Ländern gehen Hunderttausende Menschen bei über 900 Veranstaltungen auf die Straße. Vierzig Events finden auch in Deutschland statt. Unter dem Namen „Rise For Climate Berlin“ haben sich Berliner Lokalgruppen des BUND, von Fossil Free, Greenpeace und vielen anderen zu einem starken neuen Bündnis zusammengeschlossen und organisierten drei Events:
Auf dem Spielfeld des Arkonaplatz trat das Team ‚Klimagerechtigkeit‘ in einem spannenden Match (nach Regeln des ‚Völkerball‘) gegen die Industrie der fossilen Brennstoffe von RWE, Shell, Gazprom etc. an. Dank starker Unterstützung der Zuschauer*innen und einer spontanten Sitzblockade 😉 gingen am Ende die Klimaschützer*innen als Gewinner*innen vom Platz.
Auf dem Fest der Kirchen sprachen Redner*innen über die Bewahrung der Schöpfung, für Nachhaltigkeit, gegen Klimazerstörung, und wie man das Erbe unserer Kinder und Enkel bewahrt. Es macht Mut, dass die Klimaschutzbewegung immer offener und vielfältiger wird.
Vor dem Kanzleramt setzen hunderte ein Zeichen gegen Kohle, Öl und Gas. Gemeinsam bildeten sie ein großes gelbes ‚X‘ als Zeichen des Widerstandes gegen klimazerstörende Kohle, Öl und Gas. Das Zeichen sollte an die erfolgreichen Proteste gegen Castortransporte erinnern und wird regelmäßig auch für die Proteste gegen Kohle-Tagebaue benutzt. Das Berliner Bündnis ruft die Bundesregierung auf, in der Klimakrise endlich konkret aktiv zu werden. Gefordert werden schärfere Sofortmaßnahmen gegen die Klimazerstörung durch fossile Brennstoffe.
Highlights vor dem Kanzleramt
Der Klimaforscher Mojib Latif schickte eine motivierende Audio-Grußbotschaft: „Rise For Climate ist eine wichtige Sache (…) Wir müssen Druck von unten machen.“
Hanna Brauers vom „Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung“(DIW) hielt eine starke Rede über die Machbarkeit für den dringend nötigen Kohleausstieg.
Felix Prinz zu Löwenstein vom „Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft“ plädierte leidenschaftlich für eine Agrarwende, denn „Landwirtschaft ist nicht nur Opfer des Klimawandels, sondern auch Mitverursacher.“
Aglaia von Fossil Free Berlin schickte eine Solidaritäts-Botschaft in den Hambacher Forst und versprach: „Wir werden verbrannte Baumstämme aus den jüngsten Brandenburger Waldbränden als Mahnmal in den Hambi bringen.“
Alexandra, Sprecherin für „Rise For Climate Berlin“ sagte: „Deutschland, eines der reichsten Länder dieser Erde, stolz auf seine Ingenieurskunst, ehemals Klima-Vorreiter, dieses Land schafft es nicht einmal annähernd, seine Klimaziele einzuhalten. Und warum? Weil das Thema für diese Bundesregierung offensichtlich keine Priorität hat. Weil die Interessen der Kohlelobby offensichtlich über den Interessen der Bevölkerung stehen. Der CO2-Ausstoss in Deutschland ist seit 10 Jahren nicht mehr gesunken.“
Viele engagierte Menschen und Gruppen – darunter z. B. Robin Wood und Ende Gelände Berlin – kamen mit eigenen Transparenten und Schildern vor dem Kanzleramt zusammen, um mit einer Stimme zu sprechen: Handelt endlich! Wir wollen 100% erneuerbare Energien für alle. Stoppt die Emissionen, stoppt Kohle, Öl und Gas!
Mehr Fotos, Videos, Inhalte zum „Rise For Climate“ in Berlin gibt’s auf dieser Website des Berliner Bündnis.
Noch viel mehr Eindrücke zum RiseForClimate aus der ganzen Welt findest Du hier.